Zeit Kunst NÖ St. Pölten

© NÖ Museum Betriebs GmbH, Foto: Christoph Fuchs

FRANZ XAVER ÖLZANT. IDEE – PROZESS – FORM

28/03 – 23/08/2015

Als Student der Klasse für Bildhauerei bei Hans Knesl beschäftigte sich Franz Xaver Ölzant zunächst mit figuralen Darstellungen. Dabei orientierte er sich schon früh an internationalen Fragestellungen und gelangte bald zu höchst eigenständigen Lösungen: „Wichtig war für mich, den biologischen Akzent in Form zu erkennen und das sogenannte klassische Prinzip des Figuralen zu hinterfragen“, so der Künstler.
Der junge Franz Xaver Ölzant bei der Arbeit
© Foto Archiv Ölzant

1958 kehrt er an den Ort seiner Kindheit, nach Pfaffenschlag im nördlichen Waldviertel, zurück. Bis heute findet er dort jene Konzentration für seine Arbeit, die – wie er rückblickend meint – in einem urbanen Umfeld nicht möglich gewesen wäre.

In den 1960er-Jahren begann sich Ölzant zunehmend biomorphen Formen zuzuwenden, die er unter Anwendung additiver Prinzipien mit Rhythmik des Ornaments und Versatzstücken des Figurativen verband. Der Versuch, die komplexen Prozesse der Natur in die Sphäre der Kunst zu transferieren und sie in eine abstrakte Bildsprache zu übersetzen, ist seither ein zentraler Aspekt seines Schaffens, bei dem Idee, Prozess und Form in ständiger Wechselwirkung stehen.

Ölzant mit den bearbeiteten Diorit-Findlingen
© Daniel Hinterramskogler
Ölzants Gesamtwerk zeichnet sich sowohl durch formale Vielfalt als auch durch Offenheit gegenüber verschiedenen Materialen aus. Ein Spezifikum seines bildhauerischen Œuvres ist die Bearbeitung von Diorit-Findlingen, die in der Landschaft des nördlichen Waldviertels häufig anzutreffen und ob ihrer besonderen, natürlich entstandene Form seit jeher mythenumrankt sind. Ölzant ist es wichtig, die ursprüngliche Gestalt des Steins nicht zu verändern, sondern sie durch graphisch-zeichenhafte Strukturierungen der Oberfläche zu verstärken: „So ist mein künstlerischer Eingriff stets eine Begegnung mit dem Stein auf halbem Weg.“

In den 1990er- und 2000er-Jahren rückten lineare und kristalline Strukturen in den Mittelpunkt seines künstlerischen Interesses: Äste, Halme, Bündel und Haufen fungieren als Modellsysteme für ein völlig neues Konzept räumlichen Gestaltens. Darüber hinaus realisierte Ölzant zahlreiche Skulpturen im öffentlichen Raum.

Ölzant mit den beiden Kuratorinnen Alexandra Schantl und Elisabeth Voggeneder

Ausstellungsort: Landesmuseum Niederösterreich, Shedhalle, Kulturbezirk 5, 3100 St. Pölten, Öffnungszeiten: Di – So 9.00 – 17.00 Uhr, www.zeitkunstnoe.at

Letzte öffentliche Führung – 16. August 2015, 13:00 Uhr
Dauer: ca. 60 Minuten, Führung pro Person: 3 EUR (exkl. Eintritt), keine Anmeldung erforderlich

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