Guest museums
Every two to four months, historian Elisabeth Vavra presents one of Lower Austria's many museums in the museum foyer under the motto Museum Guests.
With more than 700 publicly accessible museums and collections, memorials and exhibition halls, themed trails and educational paths, our province currently has the highest density of museums in Austria. Their sponsors are as diverse as their contents: long-established museum houses owned by municipalities, monasteries, associations and ambitious individuals. The Museum Guests series aims to pay further tribute to this rich cultural treasure.
You can find out more about Lower Austria's museum landscape at
https://www.noemuseen.at/besuch/was-ist-los-in-den-noe-museen/
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52 Exponate erzählen 80 Jahre nach der Befreiung die Geschichte der Konzentrationslager Mauthausen, Gusen und der KZ-Außenlager
Presslufthammer aus einem Stollen des Projekts Quarz, 1940er
ARGE Quarz B9 RoggendorfMit der erfolgreichen Landung der Alliierten in Italien im Sommer 1943 gerieten die österreichischen Gebiete des Deutschen Reiches in Reichweite ihrer Langstreckenbomber. Folglich setzten hektische Aktivitäten ein, um Betriebe der Rüstungsindustrie zu dezentralisieren und deren Fabriken in unterirdische Produktionsräume zu verlagern.
Die Steyr-Daimler-Puch AG (SDP) stellte Waffen und Fahrzeuge für die deutsche Kriegsmaschinerie her. Sie war im Deutschen Reich der drittgrößte Produzent von Wälz- und Kugellagern, die für die Fertigung von Panzern und Kampfflugzeugen unerlässlich waren. Die Konzernleitung begab sich ab Herbst 1943 auf die Suche nach einem geeigneten Ort für die Untertageverlagerung dieser Produktionssparte. Die Entscheidung fiel auf den 60 Meter hohe Wachberg, südöstlich von Melk in Niederösterreich. Nahe des kleinen Ortes Roggendorf sollte unter dem Decknamen Projekt Quarz eine riesige Stollenanlage in den Berg getrieben werden. Eine Fabrik mit 65.000 Quadratmetern Fläche und einem unterirdischen Verladebahnhof wurde geplant, in der über 7.000 Menschen Kugellager und Flugmotoren fertigen sollten.
Die Arbeiten zur Errichtung der Stollenanlage begannen im April 1944 und wurden von KZ-Häftlingen ausgeführt, die – wie auch an anderen Produktionsstandorten – von der SDP zur Zwangsarbeit herangezogen wurden. Die Häftlinge wurden von der SS „vermietet“; die beauftragten Baufirmen hatten je Häftling einen Tagsatz zu bezahlen. Dieser lag bei rund der Hälfte des Verdienstes eines Zivilarbeiters, wurde jedoch wegen „Minderleistung“ der Zwangsarbeiter meist nicht in voller Höhe verrechnet. Die Organisation des Projekts und des Zwangsarbeitereinsatzes oblag der SDP, die dafür eigens die Tarnfirma Quarz GesmbH gründete.
Im nahe gelegenen Melk richtete die SS ein Konzentrationslager als Außenlager des KZ Mauthausen ein. Von dort aus wurden die Häftlinge per Bahn zur Baustelle transportiert. Sie mussten im Akkordbetrieb bis zu acht Meter hohe und neun Meter breite Stollen in den Sandstein treiben. Der gefährliche und kräftezehrende Vortrieb erfolgte mit Presslufthämmern, die durch ein Rohr- und Schlauchsystem mit einer Kompressoranlage außerhalb der Stollen verbunden waren. Das Aushubmaterial wurde mit Förderbändern und Rollwagen ins Freie geschafft. Oberste Priorität hatte der Baufortschritt; auf die Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter wurde keinerlei Rücksicht genommen. Als die Arbeiten im März 1945 aufgrund des Herannahens der Roten Armee eingestellt wurden, waren rund zwölf Prozent der geplanten unterirdischen Fabrik fertiggestellt und einige Tausend Kugellager produziert worden. Den Preis für dieses wirtschaftlich sinnlose Unternehmen zahlten die Häftlinge: Durch harte körperliche Arbeit, Unfälle, schlechte Ernährung, menschenunwürdige Lebensumstände und Misshandlungen durch Wachpersonal und Kapos kamen etwa 5.000 Menschen zu Tode.
Mehr Informationen zum Projekt "Liberation, Objects!" unter www.mauthausen-memorial.org
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Das Zisterzienserstift Neukloster in Wr. Neustadt - gegründet 1444 durch Kaiser Friedrich III. - verfügt über eine ansehnliche Sammlung an Kunstkammerobjekten, Gemälden und Naturalien. Bereits der Gründer stattete das Stift mit Paramenten und liturgischen Geräten aus. Der Großteil der Bestände wurde während der Blütezeit des Klosters im 18. Jahrhundert angekauft. Anfang des 19. Jahrhunderts richteten die Patres ein öffentlich zugängliches Museum ein. Heute umfasst der Bestand rund 4700 Einzelstücke, die zum Teil noch in den erhaltenen historischen Kästen ausgestellt sind. Seit Mai 2017 kann die Sammlung wieder besucht werden.
Mehr dazu finden Sie auf unserem MuseumsBLOG: Museum zu Gast: Zisterzienserstift Neukloster, Wiener Neustadt | Kunst- und Wunderkammer
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Der alte Schüttkasten des Schlosses Vösendorf beherbergt zwei „weihnachtliche“ Einrichtungen: 2003 zog der Krippenverein Vösendorf hier ein und nutzt seitdem die Räumlichkeiten für seine Aktivitäten: So hält er etwa diverse Kurse zum Krippenbau ab. Ein Jahr später öffnete das 1. Niederösterreichische Krippenmuseum seine Pforten. Seit 2004 werden jährlich wechselnde Krippenausstellungen veranstaltet, die historische und/oder neu geschaffene Krippen aus allen Regionen Österreichs zeigen. 2025 wird hier die 3. Niederösterreichische Landeskrippenausstellung stattfinden.
Mehr dazu finden Sie auf unserem MuseumsBLOG: Museum zu Gast: 1. Niederösterreichisches Krippenmuseum
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Hoch über der Kurstadt als "Museum der Niederösterreichischen Landesfreunde" 1905 erbaut, wurde es zum 60-jährigen Regierungsjubiläum des Monarchen benannt. In fünf Sälen werden das Erzhaus Habsburg, die Gewerbeausstellung aus 1912, das sakrale Leben um 1900, verlorene Handwerkskünste sowie die Entwicklung der Uniformen thematisiert.
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Inmitten der St. Pöltner Altstadt befindet sich im ehem. Karmelitinnenkloster das Stadtmuseum mit seiner reichen archäologischen und stadtgeschichtlichen Sammlung sowie der Abteilung Jugendstil, in der Meisterwerke von Ferdinand Andri, Ernst Stöhr, Charlotte Andri-Hampel Joseph Maria Olbrich präsentiert werden, deren Kunst auf die Anfänge der Wiener Secession zurückweist. Neben Grafiken und Gemälden werden auch architektonische Entwürfe, Möbel und Kunsthandwerk präsentiert.
Mehr dazu finden Sie auf unserem MuseumsBLOG: Museum zu Gast: Stadtmuseum St. Pölten
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Gegründet wurde das Augustiner Chorherrenstift Klosterneuburg am Beginn des 12. Jahrhunderts durch den Babenberger Markgraf Leopold III., den späteren Landespatron von Wien und Niederösterreich. Rasch entwickelte sich das Kloster zu einem religiösen, seelsorglichen, wissenschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum von überregionaler Bedeutung. Kaiser und Könige waren hier zu Besuch, weltberühmte Künstler schufen hier ihre Werke und religiöse Reformbewegungen nahmen von hier ihren Ausgang. So ist das Kloster bis heute ein Ort des gelebten Glaubens und Bewahrungsort einzigartiger Kunstschätze, ein Ort mit tausend Geschichten aus den letzten 900 Jahren.
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Die Zinnfigurenwelt Katzelsdorf wurde am 4. September 2004 eröffnet und ist aufgrund ihres Sammlungsbestandes (rund 400.000 Figuren) eines der größten Museen seiner Art weltweit. 700 m2 Ausstellungsfläche erstrecken sich über zwei Stockwerke und zeigen in mehr als 200 Vitrinen etwa 40.000 Figuren. Die Zinnfigurenwelt ist das einzige Museum überhaupt, das selbst Zinnfiguren gießt und diese auch international vertreibt. Dabei verfügt es über einen Bestand von 1000 Formensteinen, die zum Teil über 100 Jahre alt sind. Am 6. Oktober 2021 wurde der Zinnfigurenwelt das Österreichische Museumsgütesiegel verliehen.
Mehr dazu finden Sie auf unserem MuseumsBLOG: Museum zu Gast: Zinnfigurenwelt Katzelsdorf
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Seit 1993 sammeln die Ehegatten Hottenroth Erzeugnisse der Scheibbser Keramik; die Sammlung mit derzeit fast 2500 Objekten ist im Keramikmuseum Scheibbs zu besichtigen. Das Museumsgebäude war ursprünglich ein Hammerwerk und ab 1924 die Produktionsstätte der Scheibbser Keramik. 1919 hatte sich der Wiener Gärtner Ludwig Weinbrenner hier niedergelassen. Als er auf seinem Grund ein Tonvorkommen fand, gründete er 1923 die Tonindustrie Scheibbs. Nach dem Schwarzen Freitag 1929 geriet die Firma in wirtschaftliche Schwierigkeiten, da man vom Export nach Übersee lebte. 1935 vorübergehend eingestellt, wurde der Betrieb ab 1937 als Scheibbser Keramik weitergeführt. Alle gezeigten Objekte stammen aus der ersten Periode der Firma, aus den Jahren 1923–1933.
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Seit dem Jahr 1138 widmen sich Mönche des Zisterzienserordens ihrer Arbeit und dem Gebet in ihrem am Kamp gelegenen Kloster in Zwettl. Das Lesen spielte hier stets eine große Rolle: Neben Büchern, die dem Gottesdienst dienten, fanden sich schon bald Werke wissenschaftlichen Inhalts. Insgesamt 420 Handschriften verwahrt Zwettl bis heute – wobei gerade die jüngste Handschrift, der Codex 420, von besonderer Bedeutung ist. Es handelt sich dabei um ein um 1770 verfasstes Manuskript, das der Jesuit P. Florian Paucke nach der Vertreibung seines Ordens aus Südamerika verfasst hat und in dem er sein Leben bei den Mocobi in Paraguay beschreibt.
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Einst drehten sich in Möllersdorf an die 6.700 Spindeln und erzeugten Kammgarn. Die Spinnerei Möllersdorf, der erste Industriebetrieb Traiskirchens, war in ihrer Blütezeit eine der größten Kammgarnspinnereien Europas. Nach ihrem Niedergang erwarb 1987 die Stadtgemeinde Traiskirchen das Areal. Seit 1988 haben in dem großen Hauptgebäude die umfangreichen Sammlungen des Museums Traiskirchen ihre Heimat gefunden. Über 50.000 Objekte erwarten hier die Besucher:innen. Es ist ein Museum für die ganze Familie: So drehen sich in der einzigartigen Spielzeugsammlung, die Kinderherzen höherschlagen lässt, nicht mehr Spindeln, sondern zahllose Matador-Modelle.
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Am 23. Mai 1881 beschloss der Gemeinderat von Krems die Gründung eines Stadtmuseums. Da der Platz für die schnell wachsende Sammlung bald zu knapp wurde, entstand der Gedanke, das Museum im aufgelassenen Dominikanerkloster unterzubringen. Am 4. Oktober 1891, dem Namenstag von Kaiser Franz Josef, wurde das heutige museumkrems am neuen Standort Dominikanerkloster feierlich eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt war der Kirchenraum in zwei Stockwerke geteilt: Im Erdgeschoss befand sich das Stadttheater. Erst 1969 kam es zu einer umfassenden Restaurierung der Klosteranlage.
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Am 18. September 1958 beschloss der Gemeinderat von Deutsch-Wagram einstimmig die Gründung eines Heimatmuseums. Zuvor hatte man die vorhandenen Bestände in den Räumlichkeiten der Rettungsstation aufbewahrt. Das Museum besteht heute aus drei Abteilungen: dem Heimatmuseum, dem Napoleonmuseum und einem Gedenkraum für das Infanterie-Regiment Nr. 42, das sich in den Marchfeldschlachten besonders ausgezeichnet hatte.
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Das Museum am Dom befindet sich im Obergeschoß des nördlichen und westlichen Kreuzgangflügels und inkludiert auch die ehem. Klosterbibliothek. Der Sammlungsbestand ist sehr heterogen und umfasst neben Altären, Skulpturen und Gemälden auch eine große Anzahl an liturgischen Textilien (Paramente) und liturgischen Gefäßen (Kelche, Monstranzen etc.), die in der Schatz- und Paramentenkammer präsentiert werden. Seit 2020 trägt das Diözesanmuseum den neuen Namen Museum am Dom und stellt sich nach umfassendem Re-Branding die Frage: Wie zeigt sich Gott im Museum?
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Zu Ostern 1982 wurde im Schloss Artstetten ein dem Andenken Erzherzog Franz Ferdinands gewidmetes Museum eröffnet. Heute präsentiert sich das Schloss mit dem historischen Schlosspark als modernes Museum und Veranstaltungszentrum. Die in den letzten Jahren neu gestaltete Ausstellung zeigt „Geschichte durch das Schlüsselloch“: Anita Hohenberg, die Urenkelin des ermordeten Thronfolgers, ermöglicht damit den Besucher:innen einen ganz persönlichen Zugang zur Geschichte und zum Schicksal ihrer Vorfahren.
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Im Oktober 1990 wurde das erste Stadtmuseum im Erdgeschoß des Verwaltungsgebäudes der einstigen Consumanstalt in der Neugasse eröffnet. Ab 2005 erfolgte die Adaptierung der nahe gelegene Kruppsche Consumanstalt – Wurstfabrik in der Bahnhofstraße für ein neues Museum, das am 22. März 2007 als „krupp stadt museum BERNDORF“ seine Pforten mit der Sonderausstellung „150 Jahre Arthur Krupp – werken.wirken.wandel“ öffnete. Im Mittelpunkt der Dauerausstellung stehen die Familie Krupp und die Berndorfer Metallwarenfabrik, die Arbeit in der Fabrik, die zahlreichen Sozialeinrichtungen, die Schulen mit den Berndorfer Stilklassen sowie der Wandel vom Dorf zur Stadt. Begleitet wird die Dauerausstellung von Sonderausstellungen.
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Nur wenige Schritte vom malerischen Hauptplatz der Weinstadt Retz entfernt liegt das alte Spital der armen Siechen, das heute das Museum Retz und die ihm angeschlossene Südmährische Galerie beherbergt. Nachdem der Gebäudekomplex als Theatersaal, Sparkasse, Gemeinderatssaal und Schule genutzt wurde, zogen 1948 die Sammlungen des städtischen Heimatmuseums ein.
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Auf dem Berg Kotwich (Göttweig) ließ Altmann von Passau im 11. Jahrhundert eine Kirche und ein befestigtes, burgartiges Gastgebäude errichten. Seine Blüte erlebte das Stift Göttweig in der Barockzeit, als es sein heutiges prunkvolles barockes Aussehen erhielt. Heute beheimatet das Stift ein Museum, das die Besucher:innen in die Barockzeit entführt und einzigartige Einblicke in eine längst vergangene Zeit gibt.
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1968 hat alles während einer Bahnfahrt nach Italien begonnen: Helga Weidinger – die Begründerin der Sammlung – kaufte sich als Reiselektüre ein Buch über historische Puppen. Bilder und Text machten Lust auf mehr: Warum nicht auch ein oder zwei solcher historischer Puppen erwerben?
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Das im Jahr 1902 eröffnete, älteste Museumsgebäude Niederösterreichs, beherbergt neben erdgeschichtlichen und archäologischen Objekten auch Sammlungen zur Zeitgeschichte und neuzeitlichen Sachkultur (Volkskunde). Das Krahuletz-Museum ist auch eines der zehn niederösterreichischen Museen, die im Rahmen des Projektes der Donau-Universität Krems Museumsmenschen, untersucht wird.
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Die Geschichte der ehem. Österreichischen Sanitär-Keramik- und Porzellan-Industrie AG begann Ende des 18. Jahrhunderts mit Martin Leinwarther, der ab 1795 englische Steingutware erzeugen durfte. Produktionsstätte war die Winckhlmühle in Wilhelmsburg.
Mehr dazu finden Sie auf unserem MuseumsBLOG: Museum zu Gast: Das Wilhelmsburger Geschirr-Museum