St. Pöltner Straßenbahn | Juni 2017

Am 18. März 1911 wurde die St. Pöltner Straßenbahn feierlich eröffnet. Viele St. Pöltner haben noch lebhafte Erinnerungen an dieses besondere Transport-mittel, das bis 1976 zwischen St. Pölten und Harland verkehrte!

Zur Geschichte der St. Pöltner Straßenbahn.

Bereits 1905 wurde die St. Pöltner Straßenbahn Aktiengesellschaft (StPStB) gegründet und hat eine Vorkonzession erhalten. Aktionäre waren neben der Stadt St. Pölten einige Industrielle der Stadt. Gemeinsam wurde ein Kapital von 100.000 Kronen aufgebracht zur Errichtung der Straßenbahnlinie.

Als Haupteinnahmequelle der Straßenbahn St. Pölten diente der Güterverkehr für St. Pöltner Industrieunternehmen. Der Personenverkehr spielte anfangs eine eher untergeordnete Rolle. Durch die Anbindung der Strecke an das Stadtzentrum konnte eine Frequenzsteigerung im Personenverkehr erreicht werden. Aus diesem Grund schaffte die StPStB weitere Beiwagen an.

Die Straßenbahn war eingleisig ausgelegt und auf weiten Teilen führte die Trasse abseits von Straßen. Sie hatte somit den Charakter einer Überland-Straßenbahn.
Die Strecke führte bis 1951 von der Brunngasse bis nach Harland. Am 21. Mai 1951 wurde die Strecke aufgrund des zunehmenden Individualverkehrs ab der Goldeggerstraße verkürzt. Die Straßenbahn war ab dann nicht mehr mit dem Stadtzentrum verbunden, was einen starken Frequenzeinbruch zur Folge hatte. Die Zahl der transportierten Güter ging ebenfalls empfindlich zurück.

Am 10. Februar 1976 wurde die Straßenbahn wegen einer unbeglichenen Stromrechnung stillgelegt. Die Firma musste, nachdem diverse Übernahmeverhandlungen gescheitert waren, letztendlich Konkurs anmelden.

TIPP: Der beste Kenner der St. Pöltner Straßenbahn, Prof. Harald Marincig, hat 2011 zum 100 Jahre-Jubiläum sein Buch „Die St. Pöltner Straßenbahn“ komplett neu überarbeitet.

Text: Johanna Weitzenböck
Objekt: Landessammlung Niederösterreich
Fotos: Stadtarchiv St. Pölten

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