Der Waldkauz | Mai 2017

Vogel des Jahres 2017

© Landessammlungen Niederösterreich, Foto: Rocco Leuzzi

Der Waldkauz ist eine durchaus häufige und ziemlich weit verbreitete Eulenart. Und trotzdem wurde er zum Vogel des Jahres 2017 gekürt. Man muss also nicht selten und bedroht sein, um es „auf’s Stockerl zu schaffen“.

Geschöpfe der Nacht

Es gibt durchaus auch tagaktive Eulen, der Großteil ist aber in der Nacht unterwegs. Und für die Lebensweise nach Sonnenuntergang haben sie auch ein entsprechendes Rüstzeug entwickelt. Die im Verhältnis zum Kopf riesigen Augen sind tief eingesenkt und können Restlicht entsprechend gut verwerten. Bei völliger Dunkelheit sehen allerdings auch Eulen nichts mehr. Und beweglich sind solche Augen auch nicht mehr. Eulen können das mit einer fast akrobatischen Kopfbeweglichkeit ausgleichen. Die kranzartigen Einfassungen um die Augen wirken wie Parabolschüsseln, um auch leiseste Geräusche zu erfassen, zu verstärken und zu den Ohröffnungen zu bündeln. Ein Waldkauz kann Beutetiere immerhin bis zu einer Entfernung von 100 m hören. Und mit seinen filzig-flaumigen Federn, die Luftverwirbelungen und damit Fluggeräusche dämpfen, kann er sich dann lautlos der Beute nähern.

Breiter Speisezettel

Natürlich machen auch beim Waldkauz Mäuse den „Löwenanteil“ seiner Nahrung aus. Ein Waldkauzpaar fängt während der dreimonatigen Jungenaufzucht für drei Jungvögel immerhin über 2000 Mäuse. Wenn allerdings im Winter tiefer Schnee die Mäusejagd erschwert, können sie auch völlig auf die Vogeljagd umstellen. Im Sommerhalbjahr „pflücken“ sie aber durchaus auch Maikäfer von den Zweigen oder erbeuten am Boden durch Gehör geortete Regenwürmer. Auch Frösche und Kröten sind vor ihnen nicht sicher. An seichten Gewässern wurden Waldkäuze sogar beim Fischfang beobachtet.

Alte Bäume

Hier finden sich die geschützten Nischen und Höhlen, die für eine Vielzahl von Tieren lebenswichtig sind. Fledermäuse finden hier Tagesverstecke, Hornissen können hier ihre Papiernester bauen, der Siebenschläfer einen geschützten Platz finden. Und viele Höhlenbrüter, wie auch der Waldkauz, können hier ihre Jungen aufziehen.

TIPP: Für mehr Informationen zum Waldkauz, lesen Sie doch auch unseren BLOG Beitrag!

 

Text: Norbert Ruckenbauer

 

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