© NÖ Museum Betriebs GmbH, Foto: Klaus Pichler

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© NÖ Museum Betriebs GmbH, Foto: Niki Gail

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© NÖ Museum Betriebs GmbH, Foto: Daniel Hinterramskogler

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© NÖ Museum Betriebs GmbH, Foto: Klaus Pichler

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Archiv: Sonderausstellung "Die umkämpfte Republik"

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Österreich 1918 - 1938

Die erste Sonderausstellung im Haus der Geschichte beleuchtet die konfliktreichen Jahre zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem sogenannten „Novemberpogrom“ von 1938.
Die Ausstellung spürt den Gründen für die Radikalisierung der politischen Lager in Österreich nach, die 1934 zum Bürgerkrieg und der Errichtung eines autoritären Systems führten. Dabei werden diese Ereignisse in die gesamteuropäische Entwicklung eingebettet.
Auf rund 550m² Ausstellungsfläche werden Raritäten aus den Landessammlungen Niederösterreich, Exponate aus einer eigens durchgeführten Sammelaktion sowie zahlreiche nationale und internationale Leihgaben präsentiert.
Die Ausstellung kreist um Schlüsselfragen, etwa nach den Erfolgschancen dieser Ersten Republik: Warum glaubten so wenige Menschen an den neuen Staat? Warum bekämpften einander die politischen Lager buchstäblich bis aufs Blut? Was machte den Nationalsozialismus trotz seiner schon früh erkennbaren Brutalität auch in Österreich so attraktiv?
Uniformen der Wehrverbände und Bilder ihrer Aktivitäten illustrieren die zunehmende Militarisierung der Gesellschaft, die das politische Geschehen begleitete und schließlich bestimmte. Wahlplakate mit brachialer Bildsprache und radikalen Parolen machen die Unversöhnlichkeit zwischen den Parteien deutlich. In Schattendorf wurden 1927 zwei Unbeteiligte während eines Schutzbundaufmarschs getötet. Eine der Tatwaffen ist ausgestellt; sie erinnert an das blutige Geschehen und den darauffolgenden Prozess, dessen Ausgang zum Brand des Justizpalastes im Juli 1927 führte – ein weiterer Schritt in der Eskalation der Gewalt.

Die Ausstellung dokumentiert aber auch die Hoffnungen, die mit dem kurzen Wirtschaftsaufschwung in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre verbunden waren. Die Weltwirtschaftskrise um 1930 machte der kaum angelaufenen Konjunktur ein Ende und verschärfte die innenpolitische Situation neuerlich.
Ab März 1933 demontierte Bundeskanzler Engelbert Dollfuß schrittweise die Demokratie. Im Februar 1934 wurde der dagegen aufbegehrende Schutzbund niedergekämpft und die Sozialdemokratische Partei verboten. Im Juli 1934 ermordeten nationalsozialistische Putschisten den Bundeskanzler.
Auch sein Nachfolger Kurt Schuschnigg hielt an der diktatorischen Politik und dem Projekt des „Ständestaates“ fest. Da dieses nur von einem Teil der Bevölkerung mitgetragen wurde, erwies sich Österreich als wenig widerstandsfähig gegenüber NS-Deutschland und den illegalen Nationalsozialisten im eigenen Land. Der „Anschluss“ an das Deutsche Reich vollzog sich 1938 schließlich ohne militärischen Widerstand. Zur gleichen Zeit setzten bereits massive Übergriffe gegen politische Gegner und die jüdische Bevölkerung ein. Der nationalsozialistische Rassenwahn steigerte sich im Novemberpogrom von 1938 zu einem staatlich orchestrierten Gewaltexzess – auch in der nun sogenannten „Ostmark“.

Abschließend wirft die Ausstellung einen Blick auf die Unterschiede zwischen der Ersten und der Zweiten Republik und auf die Frage, welche Entwicklungen bis heute nachwirken. Besucherforen und interaktive Stationen laden zum Nachdenken und Diskutieren ein – über den Werdegang der Ersten Republik und die Werte und Herausforderungen unserer heutigen demokratischen Gesellschaft.

Geeignet ab 13 Jahren

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