Elsbeere

© Verein ElsbeerReich
Die ELSBEERE oder ADLITZBEERE (sorbus torminalis)
Ruhrbirn, Adelsbeere, Atlasbirne, Schweizer Birnbaum, Grimmbirn, eng: wild service tree sorb = keltisch: herb Sorbier Alisier, Alisier Trachant

Die Elsbeere ist Objekt des Monats Oktober (http://www.landesmuseum.net/de/vermittlung/individualbesucher/objekt-des-monats/Elsbeere), zur Einstimmung hier ein kleiner Teaser:
Film:"Die Elsbeere - Geschichte einer Wiederentdeckung" (vom Verein zur Erhaltung, Pflege und  Vermarktung des Elsbeere - Genussregion Wiesenwienerwald Elsbeere, 2010)

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In der Region um Michelbach, im so genannten ElsbeerReich findet man einen einzigartigen Bestand an Elsbeerbäumen, die bis zu 300 Jahre alt sind und mitten in Wiesen, an Feldrainen, neben Wegen oder am Waldrand anzutreffen sind. Sie sind leicht zu erkennen, da sie sehr spät im Frühjahr, meist Mitte Mai, ihr weißes Blütenkleid entfalten und sich im Herbst wunderbar färben – von leuchtendorange bis dunkelrot.
Elsbeerbäume sind zwar in ganz Europa verbreitet, werden aber fast ausschließlich zur Holzgewinnung genutzt.
Nicht nur der Bestand, auch die Ernte der Früchte ist im ElsbeerReich einmalig. Unter Zuhilfenahme von langen Leitern werden die Früchte händisch geerntet. Da man sich bis zu 15 m hoch hinaufwagt, ist besondere Vorsicht geboten. Zuerst bindet man die Leiter an Ästen fest, sichert sie am Boden gegen das Verdrehen, anschließend sichert man sich selbst mit Gurten an der Leiter. Dann werden die Beeren (Doldenrispen) von den Ästen gebrochen und zu Hause einer rund einwöchigen Nachreifezeit an einem luftigen, kühlen Ort gelagert.
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Jetzt folgt der zeitaufwändigste Teil – das Abrebeln („Oröwen“). Nur händisch können die, mittlerweile reifen Beeren von den Stielen gelöst werden. Je größer die Familie oder der Freundschaftskreis, umso zügiger und unterhaltsamer gestaltet sich diese Arbeit. Die Elsbeeren werden eingemaischt oder tiefgefroren. Meist sind die Besitzer der Bäume auch „Abfindungsbrenner“, also Schnapsbrenner, destillieren im November/Dezember die Maische und dürfen sich dann stolze Besitzer eines Elsbeerbrandes nennen. Dieser ist nicht nur leicht an seinem sortentypischen, mandel-marzipanähnlichen Aroma erkennbar sondern trotz seines hohen Preises sehr begehrt und fast kaum mehr zu erwerben.

Die tiefgefrorenen Früchte werden zu besondern Köstlichkeiten wie Marmelade, Konfekt, Pastete verarbeitet oder in der Gastronomie als Beigabe zu pikanten oder süßen Speisen verwendet. Auch im getrockneten Zustand  sind sie ein Genuss. Darüber hinaus wird das Elsbeer-Holz zu kleinen Kunstwerken verarbeitet.
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Erhältlich sind Elsbeerprodukte direkt bei den Produzenten oder beim Elsbeer-Verein – www.elsbeerreich.at – über Bestellung per E-Mail oder Telefon.   
Text: Norbert Mayer, Obmann - Verein zur Erhaltung, Pflege und Vermarktung der Elsbeere


Im Landesmuseum ist seit letztem Jahr auch eine Elsbeere im Museumsgarten zu finden.
TIPP: Der Film des Monats April 2012 widmet sich der Elsbeere

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