Brombeere

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Rubus fruticosus

Ackerbeere, Bramel, Brambeere, Brennbeere, Feldschwarzbeere, Frombeere, Hundbeere, Kratzbeere, Kroatzbeere, Moren, Rambeere, Schwarze Haubeere

Foto: Beate Steiner
Die ersten Brombeeren sind reif im Museumsgarten. Glänzend schwarz lugen die erfrischenden Früchte aus der dichten grünen Hecke. Aber: Vorsicht, Naschkatzen! Als kratziger Fraßschutz bedecken viele kleine, spitze Stacheln die bis zu drei Meter langen Triebe des Kletterstrauchs, der damit seine Verwandtschaft zu den Rosengewächsen ganz deutlich zeigt. Was eigentlich schon der deutsche Name des „Rubus fruticosus“ verrät. Brombeere leitet sich nämlich vom althochdeutschen Wort für „Dornbeere“ (bramo beri, bramberi) ab, verwandt auch mit „bramble“ für Brombeerstrauch im Englischen. Das ist zwar etymologisch korrekt, botanisch aber falsch, denn „Rosaceae“ tragen Stacheln, keine Dornen.
Die Stacheln dienen auch als Kletterhilfe für die stetig wachsenden Triebe, die sich bogenförmig über die übrige Vegetation legen und so bevorzugt an Waldrändern, auf Schutthalden und sonnigen Hängen undurchdringliches Gestrüpp bilden. Die dunkelgrünen, an der Unterseite etwas helleren gefiederten Blätter werden von den meisten Arten im Herbst nicht abgeworfen.

Brombeerblüte © thinkstock, Foto: llhoward
Brombeersträucher haben von Mai bis Oktober weiße, seltener rosa, Blüten, von August bis Oktober reifen die blauschwarzen, saftigen Sammelsteinfrüchte, die botanisch gesehen keine Beeren sind: Bei jedem einzelnen der saftigen schwarzen Kügelchen, aus denen sich die zwei bis drei Zentimeter große Frucht zusammensetzt, beißt man auf einen kleinen hart umhüllten Samen.
In Europa gibt es etwa 70 wildwachsende, kultivierte und ausgewilderte Arten, darunter auch gezüchtete Gartenbrombeeren ohne Stacheln.



Medizin pur aus der Natur

Rubus fruticosus ist eine der ältesten Heilpflanzen der Menschheit. Schon um 400 v. Chr. sammelte Hippokrates, Urahn der Ärzte, in den Wäldern Griechenlands Blätter und Früchte der Brombeere, weil er um ihre entzündungshemmende und magenberuhigende Wirkung wusste. Auch die Römer kauten Brombeerblätter gegen Zahnfleischentzündungen, tranken Brombeer-Tee und -Saft gegen Durchfall und Koliken, berichtet Plinius.

Foto: Beate Steiner
Brombeerblätter sind reich an Gerbstoffen, enthalten Flavone und ätherische Öle. Sie werden getrocknet und als Tee aufgegossen. Dieser wirkt als leichtes Abführmittel, aber auch entzündungshemmend und wird zum Beispiel zum Gurgeln bei entzündeten Schleimhäuten empfohlen.


Die Beere hat mehr als nur süßlich herben Geschmack zu bieten. Sie ist im Beeren-Ranking Nummer eins beim Calcium- und Provitamin-A-Gehalt, enthält außerdem reichlich Kalium, Magnesium, Kupfer und Eisen – letzteres sichert eine gute Sauerstoffversorgung in den Zellen. Die Powerfrucht punktet zusätzlich noch mit Beta-Karotin und Flavonoiden, das sind blaue Farbstoffe, die immunstimulierend wirken können, Arterien elastisch halten und Blutgefäße festigen. In der Vitamin-C-Rangliste belegt Rubus fruticosus keinen Spitzenplatz. Aber: Munden pralle, frische, süß-säuerliche Brombeeren nicht viel, viel besser als die Vitamin-C-Sieger, nämlich rohe Hagebutten?
Brombeeren schmecken am besten frisch, werden als Marmelade, Likör und Wein verarbeitet, und auch als Saft – ein bewährtes Mittel gegen Heiserkeit.

 

Feine Gerichte mit Brombeeren

Brombeeren sind nicht lange haltbar, lassen sich aber bestens einfrieren. Und die Vitaminbomben sind fein aromatische Zutaten in süßen und pikanten Gerichten. Einige Anregungen:


Salat mit Brombeeren und Ziegenkäse

Foto: Beate Steiner
Blattsalate und Rucola-Blätter anrichten, mit Brombeeren und frischem Ziegen- oder Schafkäse bestreuen. Pfeffern, mit einer Marinade aus mildem Essig, etwas Dijonsenf, Olivenöl und viel Pfeffer servieren. Der Geschmack der Früchte harmoniert besonders gut mit der pfeffrigen Senf-Würze von Rucola und dem milden Geschmack des Käses.
Besonders gut dazu schmeckt rosa gebratenes Rehfilet mit Portweinsauce, die mit Brombeeren verfeinert wurde.


Foto: Beate Steiner

Brombeercreme:

¼ Liter Milch und ¼ Liter Obers mit etwas Salz und Vanille aufkochen, 2 Esslöffel Kristallzucker und 4 eingeweichte Gelatineblätter darin auflösen. Ein Drittel der Masse mit 200 Gramm pürierten Brombeeren mixen, durch ein Sieb passieren. Beide Massen abwechselnd in Gläser füllen, kaltstellen. Mit Minze garnieren.

Brombeertarte:

6 Eier mit 300g Kristallzucker und einer Prise Salz schaumig schlagen, 300g fein geriebene Mandeln (oder Haselnüsse) unterheben, mit etwas Zitronenschale würzen. In eine gefettete Tarteform streichen, bei 180° goldbraun backen. Den erkalteten Kuchen mit Brombeermarmelade bestreichen, mit Brombeeren dicht belegen, mit Tortengelee überziehen. Schmeckt am besten gekühlt mit einer Kugel Vanilleeis.



Text: Beate Steiner

http://www.baumkunde.de/Rubus_fruticosus/
https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/ernaehrung-saisonkalender-brombeere.html
http://www.apotheker.or.at/Internet%5COEAK%5CNewsPresse.nsf/webPages/637F49DFF64970E6C1256EEE00429405?OpenDocument

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